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Presseartikel 2025
Klänge zwischen Abschied und Aufbruch – die Bundesärztephilharmonie feiert ihr 10 jähriges Bestehen mit Mahlers 9. Sinfonie
Vorspann / Teaser
Mut gehört dazu, wenn man sich als Laienorchester die Aufführung von Gustav Mahlers 9. Sinfonie vornimmt. Dabei geht es nicht nur um die technischen Schwierigkeiten, die dieses Werk in sich birgt, sondern auch um die mentalen Herausforderungen, die diese riesige „Abschiedssinfonie“ Musikern wie Zuhörern zumutet. Die Bundesärztephilharmonie hat diese geradezu meisterhaft gelöst – vielleicht auch weil die Thematik und der Umgang mit ihr ein fester Bestandteil des täglichen Brotes in der Medizin sind.
Autor
Ralf-Thomas Lindner
In NMZ Neue Musikzeitung
Publikationsdatum
24.09.2025
Wer einen der Achttausender, einen dieser 14 höchsten Berge der Erde, besteigen will, der ist wahrscheinlich ein wenig „verrückt“, sich aber gleichzeitig auch der Tatsache bewusst, dass es intensivster Vorbereitung auf vielerlei unterschiedlichen Ebenen bedarf, um dieses Vorhaben stemmen und letztlich überleben zu können. Vergleichbar in der Literatur für großes Orchester ist so ein Achttausender die 9. Sinfonie von Gustav Mahler. Nicht zuletzt wegen ihrer mannigfaltigen Schwierigkeiten wird sie auch von Profiorchestern nur selten aufgeführt. Diese Sinfonie haben sich die Mitglieder der bundesweit agierenden Bundesärztephilharmonie (BÄP), ein Laienorchester, für ihre diesjährige Projektphase vorgenommen.
Nun könnte man einwenden, dass es gerade zum 10. Jubiläum des Orchesters etwas Besonderes sein sollte. Deshalb hat man eben zu Unbekannterem und gleichzeitig Anspruchsvollem gegriffen, um zu zeigen, was wirklich in dem Orchester steckt. Das würde aber der Arbeit der Musiker in den letzten 10 Jahren nicht gerecht werden. Bereits bei der Gründung des Orchesters war es erklärtes Ziel, den Arbeitsschwerpunkt auf „anspruchsvolle, zu Unrecht weniger aufgeführte Werke“ zu legen. Das hat die BÄP von Anfang an von anderen Ärzte- und Laienorchestern, zu denen man nie in Konkurrenz treten wollte, unterschieden. Ganz im Gegenteil – viele der Mitwirkenden der nur einmal jährlich stattfindenden Projektphasen spielen im Alltag in diesen Orchestern mit.
Es ist eine alte Weisheit, dass man Dinge, die man sich ganz besonders wünscht, oftmals auch selbst auf den Weg bringen muss. So gründete eine kleine Gruppe von Musikern um Michael Scheele, damals Chefarzt der Geburtshilfe und Pränatalmedizin in einer Hamburger Klinik, am 15. August 2015 die BÄP, die seit Anbeginn unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Bundesärztekammer steht. Einmal im Jahr findet seitdem eine etwa fünftägige Probenphase statt. Die Probenstätten und auch der Ort des Abschlusskonzertes dürfen dabei gern „attraktiv“ sein. Eingeladen sind in erster Linie Medizinstudenten und Ärzte, aber auch Mitglieder anderer Heilberufe (Krankenschwestern, Ergotherapeuten, usw.) und auch fachfremde Instrumentalisten. Allerdings sucht man „routinierte Instrumentalisten, die fortgeschrittene Instrumentalkenntnisse und grundlegende Erfahrungen im Orchesterspiel besitzen“ sollen – es geht immerhin um Achttausender! Für Mahlers 9. Sinfonie haben die Musiker teils bis zu 9 Monate täglich geübt – diese intensive und lustvolle Vorbereitung war schon bei den ersten Proben deutlich zu hören.
Scheele vergleicht seine medizinische Arbeit mit dem Orchester: „Bei uns in der Klinik kamen viele Beleghebammen, die die schwangeren Frauen schon lange begleitet hatten – das ist die beste Betreuung. Die habe ich ihre Arbeit einfach machen lassen. Nur wenn etwas Unerwartetes auftrat und die Hebammen um Hilfe gerufen haben, dann war ich mit meiner Erfahrung und meinem Stab sofort zur Stelle.“ Arbeiten auf Augenhöhe will er mit diesen Sätzen beschreiben – da gibt es nicht oben (Chefarzt) und unten (Krankenschwestern). Alle arbeiten gemeinsam im Team mit ihren Fähigkeiten am selben Ziel. Diesen Geist hat er erfolgreich in das Orchester eingebracht. Manchmal ist es „mühsam, Teamarbeit aufzubauen“, sagt Scheele, aber es lohnt sich, doch hernach muss man sie dann auch pflegen.
Mehrgenerationenorchester
Von Anfang an war das Orchester ein Mehrgenerationenorchester, etwa ein Drittel der 113 Instrumentalisten, die in diesem Jahr mitgespielt haben, darf man getrost als jung ansprechen. Ein Teil dieser jungen Künstler kommt durch eine Kooperation mit dem „Deutschen Medizinstudierenden-Sinfonieorchester“ zur BÄP. Scheele macht keine Werbung für die Projekte der BÄP – er hat mittlerweile eine Datei mit über 300 Instrumentalisten, die er alle anschreibt, wenn es um das nächste Projekt geht. In diesem Jahr hätte er aus den Rückmeldungen „locker zwei Orchester zusammenstellen können“. Das Interesse, an einem Projekt teilzunehmen, gründet auf der guten Stimmung untereinander, dem Interesse gerade unter diesem (jährlich wechselnden) Dirigenten musizieren zu wollen oder an der Komposition, die geprobt wird. Aktuell haben viele der Mitwirkenden betont, dass es für einen Laien vielleicht die einzige Möglichkeit im Leben ist, einmal bei Mahlers 9. Sinfonie mitspielen zu können.
Die Kosten für das Gesamtprojekt werden aus den Teilnehmergebühren und der Vereinskasse abgedeckt. Alle Teilnehmer zahlen einen kleinen Grundbetrag. Für die jungen Musiker ist das der gesamte Beitrag – auch wenn die tatsächlichen Unkosten pro Person höher sind. Von den älteren und ja zumeist im Beruf stehenden Mitwirkenden wird eine zusätzliche „größere“ Spende erbeten. Am Ende sind diese Spenden ausreichend, um quasi eine Mischfinanzierung zu erreichen, die einerseits die Gesamtkosten abdeckt und es andererseits den jungen Teilnehmern ermöglicht, für einen sehr geringen Preis an diesen Projekten teilnehmen zu können. Diese „interne“ Förderung ist eine der wichtigen Säulen auf denen die Arbeit der BÄP ruht.
Musik genießen – Menschen helfen
Schon im Logo der BÄP wird eine der wichtigsten Grundausrichtungen des Orchesters abgebildet: „Musik genießen – Menschen helfen“. Vielleicht beruht diese Grundausrichtung in ihrem caritativen Teil auf der menschlichen wie fachlichen Erfahrung der Mediziner. In jedem Fall werden der Erlös des Konzertes und eine spontane Kollekte am Ende des Konzertes in jedem Jahr wechselnden Einrichtungen und Vereinen zur Verfügung gestellt, die sich in großer Breite unterschiedlichen Problemfällen in der Gesellschaft zuwenden. In diesem Jahr bekam die Spende (immerhin 13.111 Euro) der Verein „Hamburger Abendblatt hilft e. V.“, der – wie die BÄP – auch ein Jubiläum feiert: 50 Jahre Bestehen, 500.000 Menschen aus der Metropolregion Hamburg, denen geholfen wurde und 20 Millionen Euro, die dabei eingesetzt wurden. Mit der Spende der BÄP will der Verein in diesem Jahr Kinder und Jugendliche mit schulischen Problemen fördern.
Heuer fand die Probenphase im Nordkolleg in Rendsburg statt. Sehr viel attraktiver kann man einen Ort zum Proben und Leben für ein so personalstarkes Orchester nicht aussuchen. Bei einem Besuch in Rendsburg findet man nur gechillte Menschen vor. Frühmorgens beginnt der Tag mit einer Yoga-Einheit. Die Proben sind hart – mit etwa acht Stunden sind sie so lang und anstrengend wie ein normaler Arbeitstag. Es gibt ausreichend Pausen – die Stimmung unter den Mitwirkenden ist heiter und ausgelassen. Der Umgang untereinander wirkt vertraut und nah, als ob man sich schon ewig kennt (was für einen Teil der Musiker auch zutrifft). Das Nordkolleg bietet in seinem Innenbereich zahlreiche Möglichkeiten, sich in der Natur zu treffen oder auf einer Bank auch einmal alleine seinen Gedanken nachzuhängen. Die Verpflegung aus der hauseigenen Küche ist erstklassig, vielfältig, gesund, kreativ und ausgesprochen lecker.
Schwarz-Weiß
Am Ende steht dann nur noch Musik. Eine Woche intensiven Probens führt geradewegs ins Konzert – 2025 in die Hamburger Laeiszhalle. Es ist ein von anderen Orchestern durchaus gewohnter Anblick, dass die Orchestermitglieder schwarze Konzertkleidung tragen. Aber Ärzte? Warum eigentlich konzertieren Ärzte nicht in weißer Kleidung? In jedem Fall ist diese Schwarz-Weiß-Geschichte auffallend und könnte im Hintergrund mit der 9. Sinfonie von Mahler und einer Reflexion des Medizinerberufes zu tun haben. Der Komponist und Dirigent George Alexander Albrecht sagt über Mahlers 9. Sinfonie: „Sie ist eine In-Frage-Stellung des Menschen, vielleicht des Daseins überhaupt.“
1907 war Mahlers fünfjährige Tochter Maria Anna an Diphtherie gestorben und bei ihm selbst wurde eine Herzkrankheit diagnostiziert. Ein Rückzug seiner 19 Jahre jüngeren Frau aus der gemeinsamen Ehe schien sich abzuzeichnen. In dieser Zeit komponiert Mahler seine Sinfonie, die wie ein großangelegter Abschiedsgesang wirkt, weswegen sie bei der Uraufführung 1912 auch nur auf wenig Gegenliebe des Publikums stieß, eher Verwunderung hervorrief. Der niederländische Dirigent Willem Mengelberg untertitelte die vier Sätze mit I. Trennungsschmerz und Wehmut, II. Totentanz, III. Galgenhumor und IV. Memento mori. In der ganzen Sinfonie herrscht eine Art Auflösung der Grundtonalität, am ehesten an den Tonarten der Ecksätze (D-Dur und Des-Dur) erkennbar.
Abschied
Fast 80 Minuten Abschied, endgültiger Abschied, Tod – das ist eine extreme Herausforderung für Orchester und Zuhörer. Es ist aber auch eine der wenigen guten Möglichkeiten, sich dem eigenen Leben zu stellen, in einer Zeit, in der viele Menschen nur noch hübsch, gesund und ewig am Leben bleiben wollen. Abschied aber auch nach einer Woche der gemeinsamen Arbeit. Abschied von Michael Scheele als Vorstandsmitglied – denn ab dem nächsten Jahr wird er „nur noch“ Bratsche spielen. In seiner Vorstandsarbeit hat er schon vor drei Jahren angefangen, junge Nachfolger einzuarbeiten. All diese kleinen und großen Abschiede, aber auch eine nur imaginär greifbare Zukunft komponiert Mahler. Leid und Freude, Einsamkeit und Zuwendung, Licht und Schatten im Abschied – das alles lag bei dem Dirigenten Jürgen Bruns in überragend zugewandten Händen. Hände, die immer wieder durch eine offene und geradezu streichelnde Bewegung der Trauer die Macht nehmen wollten. Anhaltender Beifall zeigte, dass die Musik dahin gelangt ist, wo sie hingehört – direkt ins Herz.


© Bundesärztephilharmonie
1 Bundesärztephilharmonie mit Jürgen Bruns 2025 in der Laeiszhalle Hamburg
Presseartikel 2024

Konzertkritik LVZ 07.10.2024

© Samuel Hock
2 Bundesärztephilharmonie mit Friedrich Praetorius im Gewandhaus zu Leipzig am 06.10.2024
Presseartikel 2022

Dresdner Neue Nachrichten 26.09.2022

© Aufschläger
3 Bundesärztephilharmonie mit Christoph Altstaedt 2022 im Kulturpalast Dresden

© Oliver Oppitz
4 Bundesärztephilharmonie mit Jürgen Bruns und Felix Klieser im Funkhaus des NDR Hannover 2021
Presseartikel 2020
Presseartikel 2019

Hamburger Abendblatt 28.09.2019

Tipp im Concerti-Magazin 9/2019, Regionalteil Hamburg und Norddeutschland
Pressetext 2019
„Ärzte können sich auf dem Gebiet der klassischen Musik besonders gut entspannen.“ Michael Scheele schmunzelt. Was für manch Außenstehenden schwer nachzuvollziehen sein mag, ist für den Geiger und ersten Vorsitzenden der Bundesärztephilharmonie nur konsequent: Sich nach einem harten Arbeitstag in Praxis oder Krankenhaus am Abend noch zum Üben hinzusetzen; am Wochenende zu musizieren – oder sich eben wie nun auch wieder vor dem alljährlichen Benefizkonzert des Orchesters zu einer mehrtägigen Probenphase im Nordkolleg in Rendsburg zu treffen. „Wenn ich dort den ersten Abend in der Probe sitze und die Begeisterung rund um mich spüre, dann entspanne ich“, erzählt der 68-Jährige. „Alle hier brennen für die Musik – und selbst nach sieben Stunden Probe setzen viele das Musizieren am Abend noch in verschiedenen Kammermusikensembles fort.“
Eine Leidenschaft, auf die der ehemalige Chef der Frauenklinik der Asklepios Klinik Nord gehofft hatte, als er 2015 die Bundesärztephilharmonie gründete. Zeit seiner beruflichen Tätigkeit hatte er im Hamburger wie auch im Deutschen Ärzteorchester gespielt – dort allerdings immer wieder festgestellt, dass groß besetzte Werke wie etwa die Sinfonien Mahlers, Bruckners oder Rachmaninows häufig nicht realisierbar waren, da es an der nötigen Zahl Musiker fehlte. Grund genug für den Hamburger, seine schon länger gehegte Idee eines Projekt-Ensembles zu realisieren: Ein basisdemokratisches Kollektiv, dessen je nach Projekt wechselnde Besetzung auf gegenseitigen Empfehlungen fußt und dessen Mitglieder nicht allein bei der Werksauswahl mitentscheiden, sondern auch die Dirigenten für die jeweiligen Probenphasen festlegen – in diesem Herbst wird es nun der Schweizer Dirigent Martin Lukas Meister sein, der bereits als Generalmusikdirektor und Kapellmeister in Darmstadt, Ulm und Kaiserlautern gearbeitet hat. Und wie schon mancher Kollege zuvor überrascht sein wird, auf welch hohem Niveau die Damen und Herren in Weiß hier musizieren: „Die meisten von uns sind ziemlich ehrgeizig und kommen extrem gut vorbereitet zu den Proben“, hat Konzertmeisterin Anna Margarete Kriess beobachtet. „Da muss keiner mehr die Töne suchen, sondern wir können wirklich musikalisch arbeiten.“ Selbst hat die Saarbrücker Anästhesistin und Notfallmedizinerin schon in verschiedenen Orchestern gespielt – und ist doch von der Bundesärztephilharmonie ganz besonders begeistert, nicht zuletzt ob der von Projekt zu Projekt wechselnden Dirigenten: „Das gibt uns immer wieder neue Energie, da schleift sich nichts ein.“
Auf eben diese Energie und Neugier setzt auch Annika Treutler, im September Solistin in Tschaikowsky‘s erstem Klavierkonzert. National wie international erfolgreich freut sich die Pianistin auf die Begegnungen und Proben mit den Medizinern: „Anders als sonst mit Orchestern können wir hier die mehrtägige Probenphase ganz anders gestalten, man lernt sich wie unter Kammermusikern kennen und kann entsprechend flexibler reagieren – und im besten Fall überträgt sich dieser Geist dann bis ins Konzert.“ Als Laienorchester betrachtet die 29-Jährige die Bundesärztephilharmonie dabei keineswegs, hofft vielmehr auf eine neue Perspektive, um das berühmte Konzert von einer anderen Seite zu entdecken. „Als Profimusiker haben wir oft den Tunnelblick – da ist es total schön, sich mit Menschen auszutauschen, die nicht allein den Fokus auf die Musik gerichtet haben.“
Auch wenn letzterer in Proben und Konzert natürlich gefordert ist: Schließlich hat die Bundesärztephilharmonie neben Tschaikowsky mit der zehnten Sinfonie von Schostakowitsch einmal mehr ein Werk ausgewählt, das sonst eher selten auf Konzertprogrammen auftaucht. „Wir müssen in einer Musikstadt wie Hamburg ja nicht mit Brahms‘ Vierter in Konkurrenz zu zig anderen Orchestern treten“, stellt Scheele fest und umreißt damit auch gleich die programmatischen Gedanken – selten gespielte Werke mit dem einen oder anderen Publikumsliebling zu verbinden. Dass gerade solch selten gehörte und gespielte Stücke eine besondere Herausforderung für ein nicht hauptberuflich tätiges Orchester sind, dessen ist sich der Geiger wohl bewusst – und weiß doch zugleich, dass seine Mediziner-Kollegen eben dieser hohe Anspruch auch immer wieder reizt. Immerhin spielen alle schon seit Kindheit oder Jugend ihr Instrument und können hier Anforderungen ihres eigentlichen Berufs wie das Zuhören oder den zwischenmenschlichen Kontakt einmal „in anderer Art und Weise ausleben – das entspannt auch viele“.
Musikalisch ist der Schostakowitsch in diesem Jahr dabei zweifellos eine „Riesen-Herausforderung“, wie Kriess sagt: Man müsse sich mit dem Werk schon intensiv beschäftigen, um die Strukturen zu erkennen – „doch je mehr ich mich damit auseinandersetze, umso mehr erkenne ich Ideen und Melodien und umso schöner wird die Sinfonie.“ Und letztlich sei diese intensive Auseinandersetzung durchaus eine Parallele zum Medizinerberuf: Hier wie da gehe es ums lebenslange Lernen, sei Empathie ebenso wie Emotionalität gefragt – „auch den Arztberuf kann ich ohne Einfühlungsvermögen nicht ausüben“.
Empathie, die sich auch jenseits der Musik zeigt, sind doch die Konzerte der Bundesärztephilharmonie stets Benefizveranstaltungen, deren Einnahmen aus den Eintrittsgeldern einem Hilfsprojekt – in diesem Jahr der Initiative „Kinder helfen Kindern“ des Hamburger Abendblatts – zu Gute kommen. So tragen die 85 musizierenden Mediziner aus ganz Deutschland nicht allein sämtliche Reisen- und Unterkunftskosten selbst, sondern die gestandenen Ärzte unterstützen auch ihre jungen studentischen Orchester-Kollegen finanziell. „Denn diese Mischung aus Alt und Jung finde ich sehr wichtig“, sagt Scheele. „Schließlich geht es in den mehrtägigen Proben vor unserem Auftritt nicht zuletzt um das soziale Miteinander.“ Was 2021 noch ausgeweitet werden soll: Dann ist nämlich neben dem Hamburger Konzert ein zweiter Auftritt in Hannover geplant. Gesucht wird hierfür derzeit noch ein Sponsor, doch der Orchestervorsitzende ist zuversichtlich: Schließlich ist die Leidenschaft dieser Mediziner für die Musik hochgradig ansteckend.
Christoph Forsthoff
Presseartikel2017

Tipp im Cocerti-Magazin 11/2017, Regionalteil Hamburg und Norddeutschland